Der Böblinger Landtagsabgeordnete Paul Nemeth setzt sich für den Erhalt des deutschen Fleischermuseums in seiner Heimatstadt ein. „In Böblingen haben wir eher zu wenig kulturelle Angebote, als zu viele. Das Deutsche Fleischermuseum ist eine einzigartige Einrichtung, die auch zur überregionalen Bekanntheit der Stadt Böblingen beiträgt. Statt seinen Bestand in Frage zu stellen, sollten wir besser darüber diskutieren, wie wir das Museum für die Zukunft aufstellen“, so Nemeth.

Denkbar wäre für Nemeth, den Ansatz des Fleischermuseums zu verbreitern und die Ausstellung um den Bereich der regionalen Lebensmittelerzeugung und Verarbeitung zu erweitern. Einbeziehen könne man beispielsweise die Landwirtschaft, die Bäcker, Müller und das Brauereihandwerk. Dies könne im Wege einer maßvollen Erweiterung der Dauerausstellung, vor allem aber durch regelmäßige Sonderausstellungen und Aktionen geschehen.

 

„Wir müssen die regionale Erzeugung von Lebensmitteln angesichts der Zunahme der Massenproduktion und Billigvermarktung durch die Discounter stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen“, ist Nemeth überzeugt. Alle Lebensmittel hätten einen Wert, regionale Lebensmittel aber einen entscheidenden Mehrwert. Sie stünden für geprüfte Qualität, Frische, kurze Transportwege und Transparenz von der Erzeugung bis zum Verkauf. „In keinem anderen Land gibt es ein so breites Angebot an Backwaren oder Würsten wie in Baden-Württemberg“, sagt Nemeth. Man könne hier durchaus von einer einmaligen Lebensmittelkultur sprechen, die über das alltägliche Leben hinaus reiche und auch ein Stück weit Identität stifte.

„Mit einer thematischen Verbreiterung des Fleischermuseums könnte man außer dem Metzgerhandwerk weitere Unterstützer für das Museum und seine Arbeit gewinnen“, so Nemeth abschließend.